Vermittlung der Landeskunde durch Texte der schöngeistigen Literatur (am Beispiel der Werke von der Gruppe 47) (Формирование культурно-страноведческой компетенции посредством художественных текстов на материале произведений
Заказать уникальную дипломную работу- 84 84 страницы
- 52 + 52 источника
- Добавлена 09.07.2020
- Содержание
- Часть работы
- Список литературы
- Вопросы/Ответы
Kapitel I. Quellen- und Literaturüberblick 6
1.1. Gruppe 47: Entstehungsgeschichte, Ideen und Mitglieder 6
1.2. „Die Kirschen der Freiheit“ von Alfred Andersch 10
1.3. „Wo warst du, Adam?“ von Heinrich Böll 15
1.4. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass 19
1.5. Besonderheiten der Verwendung von Texten schöngeistiger Literatur im Fremdsprachenunterricht. 23
1.6. Fazit zum ersten Kapitel 27
Kapitel II. Verwendung der Texte der Gruppe 47 im Deutschunterricht. 28
2.1. Sprachliche Besonderheiten der Texte von der Gruppe 47. 29
2.2. Vergleichende Analyse von in Deutschland und in Russland herausgegebenen Lehrbücher der deutschen Sprache. 49
2.3. Kommentar zum Unterricht und verwendeten Aufgaben zum Text. 49
2.4. Fazit zum zweiten Kapitel 54
Abschluss 56
Literaturverzeichnis 59
Anhänge 63
Bei der Verwendung des Auszuges aus dem Roman von T. Brussig „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ wird auch der komplexe Ansatz realisiert, der den sprachlichen und kulturellen Ansatz vereinigt. Den kulturellen Ansatz kann man dadurch erkennen, dass ein historisches Ereignis im Mittelpunkt des Auszuges steht. Und auf den sprachlichen Ansatz weisen die nach dem Text gegebenen Aufgaben hin, die auf die Arbeit mit der neuen Lexik gerichtet sind.
Die Analyse von beiden Lehrbüchern der deutschen Sprache hat gezeigt, dass die deutsche Landeskunde in beiden Lehrbüchern eingeführt wird, weil sie eine wichtige Rolle beim Erwerb der deutschen Sprache spielt. Dabei werden auch authentische Texte von den Autoren verwendet. Die Besonderheit solcher Texte besteht darin, dass sie im Höhepunkt der historischen Ereignisse geschrieben worden sind und echte Meinungen, Gefühle und Taten der an diesen Ereignissen beteiligten Menschen übergeben. Somit können sie zu den effektivsten Vermittlungsmöglichkeiten der Landeskunde im Fremdsprachunterricht gezählt werden.
Aufgrund der durchgeführten Analyse können wir die Arbeit an den ausgewählten Werken der „Gruppe 47“ richtig gestalten und die Wahl der Aufgaben begründen.
2.3 Kommentar zum Unterricht und verwendeten Aufgaben zum Text
Die im vorigen Kapitel durchgeführte Analyse der deutschen Lehrbücher hat gezeigt, dass die literarischen Texte bei der Vermittlung der Landeskunde verwendet werden. Demzufolge setzen wir bei der Vermittlung des Themas „Zweiter Weltkrieg und Nationalsozialismus“ in den Unterricht die Werke der deutschen Nachkriegsliteratur ein. Die oben analysierten Auszüge aus diesen Werken sind an das Thema angeknüpft.
Als Adolf Hitler und seine Bewegung niedergekämpft wurden, widmeten sich ganz viele Autoren dem Thema des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus. Durch seine Werke versuchten die Autoren den Deutschen die Augen über den Zweiten Weltkrieg zu öffnen.
Der Überblick über die theoretische Literatur zum Thema „Verwendung von Texten schöngeistiger Literatur im Fremdsprachenunterricht“ hat gezeigt, dass die Texte im Unterricht mit mehreren Zielen eingesetzt werden. Man unterscheidet also sprachlichen, kulturellen, persönlichen und komplexen Ansatz. Bei allen Ansätzen werden unterschiedliche Ziele verfolgt.
In unserem Fall folgt der Einsatz der Texte dem kulturellen Ansatz, da die Texte zum Kennenlernen der historischen Ereignisse im Unterricht eingesetzt werden. Durch die ausgewählten Auszüge müssen die Schüler eine Periode der Geschichte Deutschlands – Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg – kennenlernen. Ausgehend von den oben durchgeführten Analysen der Auszüge müssen sie den Einblick über Adolf Hitler, Nazi-Offiziere, deutsche Soldaten und den Krieg erhalten.
Im Rahmen des kulturellen Ansatzes werden somit solche Aufgaben zum Text vorbereitet, die das Kennenlernen mit den historischen Ereignissen fürs Ziel haben. Das können folgende sein:
Suche nach den Informationen über Diensterfahrung vom Schriftsteller;
Beschreibung der wichtigsten Eigenschaften der Literatur jener Zeit (Ideen, Vertreter) u.a.
Der Unterricht ist für die Oberschüler der Mittelschule (also die Schüler der 10. oder der 11. Klasse, 16-18 Jahre alt) vorgesehen, die bereits das Sprachniveau B2 haben und mit authentischen Texten umgehen können. Laut dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen sollen die Schüler mit dem Sprachniveau B2 bestimmte Sprachfähigkeiten haben. Der Schüler:
kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen;
versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen;
kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist;
kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken,
kann einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und
kann Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.
Darüber hinaus ist dieses Thema auch dieser Altersgruppe (16-18 Jahre) infolge ihrer altersspezifischen Besonderheiten wichtig. In diesem Alter werden die Kinder und die Jugendlichen der Beeinflussung oft unterzogen. Und dabei können sie sich dem negativen Einfluss seitens verschiedener Subkulturen unterziehen. Somit ist es wichtig, die Jugendlichen mit dieser Erfahrung kennenzulernen, damit sie sie besinnen können. Darüber hinaus werden die Schüler mit der Geschichte Deutschlands bekanntgemacht, was eine große Rolle beim Erwerb der deutschen Sprache spielt.
Da die Verwendung der authentischen Texte auch einige Schwierigkeiten bereitet, muss der Einsatz der Texte im Unterricht ausführlich durchdacht werden.
Die Schüler lesen diese Auszüge im Unterricht. Somit ist es wichtig, sie mit dem Lesen nicht zu überlasten. In den Mittelpunkt der Arbeit an den Texten ist das selektive Lesen gestellt, weil die Auszüge nicht nur die Informationen enthalten, die für das Thema wichtig sind. Aber die Aufgaben werden so gestaltet, dass sie die Aufmerksamkeit der Schüler auf das Wichtige lenken, damit sie den Hauptgedanken richtig verstehen. Zum besseren Verstehen werden die Auszüge Erklärungen zu den Worten enthalten, die für die Schüler unbekannt sein können. Zudem werden die Schüler durch die Aufgaben gesteuert und zur Arbeit motiviert.
Für die Arbeit im Unterricht werden Auszüge aus jedem Werk ausgewählt. Im Unterricht werden also alle Auszüge gleichzeitig bearbeitet. Deswegen wird im Unterricht die Gruppenarbeit realisiert. Alle Schüler werden in drei Gruppen geteilt, und jede Gruppe wird mit einem Werk arbeiten.
Für den Unterricht sind folgende Ziele gesetzt:
bildende Ziele:
landeskundliche Kenntnisse der Schüler zu vertiefen;
Sprechfertigkeiten zu fördern, und zwar Lese- und kommunikative Kompetenz zu trainieren;
zu lehren, mit den authentischen Texten der deutschen Literatur umzugehen;
zu lehren, das Wichtigste im Text herauszufinden;
entwickelnde Ziele:
solche sprachlichen Handlungen zu trainieren wie analysieren, vergleichen, gegenüberstellen, Schlussfolgerungen machen, seine eigene Meinung zu äußern.
erziehende Ziele:
zur Entwicklung der Verhaltenskultur in der Paaren- und Gruppenarbeit beizutragen;
Toleranz in Bezug auf die Kulturen der fremden Länder zu fördern.
Die Arbeitsmaterialen bilden Porträts von deutschen Autoren A. Andersch, H. Böll, G. Grass sowie Arbeitsblätter mit den Texten der authentischen Literatur und Aufgaben.
Der Unterricht dauert 45 Minute und besteht nur aus der Arbeit mit den ausgewählten Auszügen. Die Klasse enthält etwa 20 Schüler. Die Schüler müssen zudem bereits vorher in drei Gruppen geteilt werden, weil jede Gruppe ihre eigene Voraufgabe bekommt. Jede Gruppe bekommt einen der drei genannten Autoren und bereitet einen kurzen Bericht über seine eigene Kriegs- oder andere Militärerfahrung. Sie können diese Aufgabe in Form eines Berichtes oder einer Präsentation machen. Die Berichte sollen dabei kurz und auf die eigene Erfahrung der Schriftsteller beschränkt sein. Durch diese Aufgabe machen sich die Kinder mit dem Thema bekannt und bekommen neue Kenntnisse über das Leben und Schaffen der Schriftsteller.
Im Unterricht werden folgende Arten der Lerntätigkeit realisiert: Analyse, Vergleich, Gegenüberstellung, Erfassung einer Präsentation, eines Projektes, eines Berichtes, Gruppenarbeit, Kontrolle.
Die Tätigkeit im Unterricht wird nach folgenden Etappen durchgeführt:
Begrüßung.
Arbeit an den Texten.
Zusammenfassung, Erklärung der Hausaufgabe.
Die Arbeit am Text wird im Unterricht nach den im Kapitel 1.5 erwähnten Etappen gegliedert.
Vorentlastung. Auf dieser Etappe werden das Thema und der Lauf des Unterrichtes erläutert. Die Schüler stellen ihre Berichte oder Präsentationen vor, die sie im Voraus vorbereitet haben. Jede Gruppe bekommt nur 2-3 Minuten, um ihren Autor vorzustellen.
Danach bekommen die Schüler die Arbeitsblätter mit ihren Auszügen und bereiten sich zum Lesen vor. Sie schauen Erklärungen der unbekannten Worte an, um den Text und den Hauptgedanken zu erfassen. Aufgrund dieser Wörter äußern die Schüler auch ihre Vermutungen hinsichtlich des Textinhalts. Die Gruppe, die am Text von A. Andersch arbeitet, bekommt noch eine zusätzliche Aufgabe vor dem Lesen. Da in den Auszügen das Jahr des Geschehnisses angegeben ist, können die Schüler ihre Vermutungen hinsichtlich der Position der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland zu dieser Zeit aufstellen. Nach dem zweiten Teil dieser Aufgabe kann man feststellen, dass die Nationalsozialisten damals noch am Anfang ihres Weges zur Bildung des Großen Reiches waren. Es ist wichtig, dass die Schüler diesen Hinweis richtig verstehen und mit dieser Tatsache ihren Bericht über das in diesem Werk dargestellte Bild des Nationalsozialismus beginnen. Für die Arbeit mit der unbekannten Lexik haben die Schüler nur 2-3Minuten.
Inhaltserfassung. Auf dieser Etappe beginnt die Arbeit mit den Texten. Zuerst lesen die Schüler die Texte und danach machen sie Aufgaben zu den Texten. Dabei können sie ihre Arbeit selbständig organisieren. Da es eigentlich nicht so viel Zeit zur Arbeit gibt, scheint es besser zu sein, dass sich die Schüler innerhalb der Gruppe teilen, damit jede Untergruppe nur mit einem Auszug arbeiten kann. Um die Zeit auch nicht zu verlieren, muss dieser Vorschlag vom Lehrer ausgehen. Wenn die Untergruppen mit ihren Aufgaben fertig sind, beginnt die Arbeit innerhalb einer Gruppe. Die Schüler tauschen die Informationen zum Thema aus, analysieren sie und bestimmen zusammen den Hauptgedanken des Romans, der sich auf das Thema des Unterrichtes bezieht. Im Fall des letzten Auszuges aus dem Werk „Die Blechtrommel“ wird die Arbeit anders organisiert. Die ganze Arbeit wird von allen Schülern der Gruppe gemacht. Es ist zu bemerken, dass Arbeitsblätter mit allen Auszügen ähnliche Aufgaben enthalten und diese auf die Erfassung des Hauptgedankens gerichtet sind. Zudem sind die Fragen auf solche Weise formuliert, dass sie die Schüler bei der Suche nach Antworten unterstützen. Bei der weiteren Vorstellung ihrer Gedanken können die Schüler diese Information auch benutzen. Der Lehrer gibt den Schülern etwa 20 Minuten für diese Arbeit.
Reflexion und Erweiterung. Auf dieser Etappe machen die Schüler die Schlussfolgerungen aus dem Gelesenen und versuchen ihre eigene Meinung zu äußern. Die letzte Aufgabe ist für jede Gruppe gleich: Aufgrund von den gelesenen Auszügen und gemachten Aufgaben müssen die Schüler jeder Gruppe ihren Mitschülern darüber erzählen, wie der Zweite Weltkrieg und der Nationalsozialismus in ihrem Werk dargestellt werden. Die Berichte müssen kurz sein und etwa 5-7 Sätze enthalten.
Am Ende des Unterrichtes werden die Schlussfolgerungen zum Thema gemacht. Zudem erläutert der Lehrer die Hausaufgabe. Damit die Schüler neue Kenntnisse zum Thema vertiefen können, kann man die folgende Hausaufgabe geben: Alle Schüler müssen zu diesem Thema ein Projekt in Form einer Präsentation oder einer Wandzeitung machen. Diese Projektarbeit kann auch an eine Schul- oder Stadtveranstaltung anknüpfen. Durch eine solche schöpferische Tätigkeit festigen und vertiefen die Schüler im Unterricht bekommene Kenntnisse und verbessern ihre Verhältniskultur in der Gruppenarbeit.
Es ist zu bemerken, dass die von uns gestalteten Aufgaben zum Text auf das Verständnis für den Inhalt und den Hauptgedanken gerichtet sind. Zudem gibt es die Aufgaben, die den Schülern zum Nachdenken anregen und sie ihre eigene Meinung äußern lassen. Somit wird bei unseren Aufgaben der komplexe Ansatz realisiert, der den kulturellen und den persönlichen Ansätze vereinigt. Demzufolge müssen die Schüler in dem vorgeschlagenen Unterricht nicht nur neue Kenntnisse in der deutschen Landeskunde, und zwar in der Geschichte und Nachkriegsliteratur Deutschlands, erhalten, sondern auch lernen ihre eigene Erfahrung in die Interpretation des Themas heranzuziehen.
2.4 Fazit zum zweiten Kapitel
In diesem Kapitel wurden die Auszüge aus stilistischer Sicht analysiert. Nach der Analyse kann man folgende Schlussfolgerungen machen:
In den Auszügen aus dem autobiographischen Bericht „Die Kirschen der Freiheit“ von A. Andersch werden das Bild von Adolf Hitler und die Haltung des Autors zum Nationalsozialismus dargestellt. Der Autor verwendet zahlreiche Mittel, um das realistische Bild des Nationalsozialismus überzugeben.
H. Böll stellt im Roman den Zweiten Weltkrieg dar. Er gibt in den Auszügen die Stimmung der Soldaten und ihre Haltung zum Krieg über, in den sie hineingezogen sind. Dies wird durch die Gegenüberstellung der Helden und der Lebensbedingungen im Krieg erreicht.
G. Grass stellt den Nationalsozialismus aus parodistischer Sicht dar. Dafür denkt er einen kleinwüchsigen Trommler aus, der gegen die Nazis protestiert und versucht, sein Volk zu retten.
Um die Verwendung der literarischen Texte in den Lehrbüchern zu untersuchen, wurden zwei Lehrbücher der deutschen Sprache analysiert und miteinander verglichen. Die Analyse hat gezeigt, dass die Landeskunde durch die authentischen Texte vermittelt wird. Die Analyse begründet auch unsere Wahl der authentischen Texte bei der Vermittlung des Themas „Zweiter Weltkrieg und Nationalsozialismus“ sowie die gestalteten Aufgaben zu den Texten.
Zudem wird in einem Unterkapitel der Kommentar zum Unterricht und zu den Aufgaben gegeben. Aus diesem Unterkapitel kann man folgende Schlussfolgerungen ziehen:
Der Unterricht ist für die Oberschüler der Mittelschule vorgesehen.
Die Arbeit an den Texten basiert auf der Gruppenarbeit der Schüler.
Im Unterricht müssen die Schüler neue Kenntnisse in der Geschichte und Literatur Deutschlands erhalten.
Abschluss
Die Sprache ist eines der kennzeichnenden Merkmale der Nation und drückt die Kultur dieser Nation aus. Somit ist bei der Erlernung der Fremdsprache auch das Kennenlernen der Landeskunde wichtig, die durch unterschiedliche Möglichkeiten den Schülern vermittelt werden kann. Durch die Vermittlung der Landeskunde werden verschiedene (geistbildende, lehrende und entwickelnde) Funktionen realisiert. Die Landeskunde ermöglicht eine leichte und tiefe Erkennung des Allgemeinmenschlichen durch die Werte der anderen Nationen. Zudem erfüllt sie auch die erziehende Funktion, indem sie bei Schülern die Liebe und die Achtung zum Land der studierten Sprache erzieht.
In der heutigen Zeit der Globalisierung hat man den Zugang zu einer Menge von Informationen, die man am Fremdsprachenunterricht verwenden kann. Die Lehrer benutzen im Unterricht verschiedene Anlagen, bereiten Präsentationen und Projekte vor, denken neuartige und interessante Aufgaben aus. Die Schüler haben auch einen freien Zugang zum Internet, wo sie zahlreiche Informationen über das Land und das Volk der Zielsprache selbständig finden können. Zudem können sie direkt mit den Vertretern der Zielsprache kommunizieren. Die Verwendung der Texte der schöngeistigen Literatur kann man als eine traditionelle Vermittlungsmöglichkeit der Landeskunde bezeichnen, da sie immer aktuell bleiben. Die authentischen Texte spielen eine wichtige Rolle im Prozess der Beherrschung der Fremdsprache. Im Unterricht können sie mit ganz unterschiedlichen Ansätzen eingesetzt werden. Sie können also zur Vertiefung der Sprachkenntnisse, zur Bekanntmachung mit der Kultur des Volkes, zum Sammeln der persönlichen Erfahrung in der Besinnung des Textes verwendet werden. Im Unterricht können die Ziele dabei im Einzelnen oder im Komplex verfolgt werden. Die durchgeführte Analyse von verschiedenen Lehrbüchern der deutschen Sprache hat gezeigt, dass die authentischen Texte ganz oft in den Lernprozess eingesetzt werden. Dabei verfolgen die Autoren der Lehrbücher beim ihrem Einsatz unterschiedliche Ziele.
Bei der Vorbereitung zur Arbeit am Thema wurde das folgende Ziel gesetzt: Vermittlungsmöglichkeiten der Landeskunde durch Texte der schöngeistigen Literatur (am Beispiel der Werke „Die Kirschen der Freiheit“ von Alfred Andersch, „Wo warst du, Adam?“ von Heinrich Böll und „Die Blechtrommel“ von Günter Grass) zu bestimmen. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, wurde bei der Arbeit eine Reihe von Aufgaben gelöst.
Alle drei Werke, die zur Arbeit bestimmt wurden, waren in der Nachkriegszeit geschrieben und hatten das Ziel, das wahre Bild des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges darzustellen. Alle drei Autoren hatten ihre eigene Kriegserfahrung und waren Mitglieder des Kreises von Schriftstellern, der den Titel „Gruppe 47“ hatte. Die Hauptaufgabe dieser Organisation war es, den Deutschen die Augen auf die wichtigste Periode ihrer Geschichte zu öffnen. Zudem gab sie die Möglichkeit den jungen Autoren, in die Literaturwelt einzutreten.
Drei ausgewählte Werke sind einer Episode der deutschen Geschichte gewidmet: dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg. Während H. Böll nur den Zweiten Weltkrieg in seinem Werk beschreibt, umfassen die Werke von A. Andersch und G. Grass eine ziemlich lange Periode – vom Regierungsantritt der Nationalsozialisten bis zur Nachkriegszeit.
Der Roman „Die Kirschen der Freiheit“ von A. Andersch stellt einen autobiographischen Bericht dar. Der Autor erzählt seine eigene Geschichte und Erlebnisse, die er in dieser Periode der deutschen Geschichte erlebt hat. Im Roman „Wo warst du, Adam“ schildert H. Böll von dem Zweiten Weltkrieg nach seiner eigenen Kriegserfahrung. G. Grass stellt diese Periode aus parodistischer Sicht dar. Sein Roman „Die Blechtrommel“ besitzt etwas Märchenhaftes.
Alle Autoren verwenden unterschiedliche Darstellungsmittel, um dem Leser den Hauptgedanken näherzubringen. Das Werk von A. Andersch zeichnet sich durch realistische und sachliche Darstellung des Inhalts und Mangel an Bildhaftigkeit aus. H. Böll stellt die Realität des Zweiten Weltkrieges dar und stellt dabei in den Mittelpunkt des Romans nicht die Schlachten sondern die Personen und ihre Gefühle. Und G. Grass protestiert in seinem Roman gegen Nationalsozialismus. Dies wird durch den Haupthelden, seine Talente und Taten realisiert.
Für den Einsatz der Texte schöngeistiger Literatur im Unterricht wurden Auszüge aus diesen Werken gewählt. Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Auszüge ausführlich analysiert und die Aufgaben zur Arbeit mit denen im Unterrichtet gestaltet. Aber vor der Gestaltung der Aufgaben haben wir auch die Lehrwerke analysiert, die am Unterricht der deutschen Sprache als Fremdsprache verwendet werden.
Die Auszüge wurden auf solche Weise gewählt, dass sie den Hauptgedanken der Romane aufdecken und zur Arbeit im Unterricht geeignet sind. Die Auszüge aus dem Roman von A. Andersch schildern das Bild von Hitler und von Nationalsozialisten und beschreiben die Haltung des Autors zu ihnen. In den Auszügen vom Bölls Roman wird die Aufmerksamkeit auf die Stimmung der Soldaten und ihrer Meinung über den Krieg gelenkt. Und in einem Auszug aus dem Roman von G. Grass wird die parodistische Darstellung und Verspottung der Nationalsozialisten in den Vordergrund gestellt. Durch ganz unterschiedliche Mittel versuchen die Autoren den Hauptgedanken näherzubringen.
Die weiter beschriebene Arbeit an den Texten wird für die Oberschüler der Mittelschule mit dem Sprachniveau vorgesehen. Es wurden auch Ziele und Etappen des Unterrichtes erläutert. Da die Auszüge im Unterricht gelesen werden, wird im Unterricht die Gruppenarbeit realisiert. Die gestalteten Aufgaben sind darauf gerichtet, die Schüler bei der Bestimmung des Hauptgedankens zu steuern und zur Arbeit zu motivieren.
Aufgrund der im Unterricht durchgeführten Arbeit müssen die Schüler das in den Werken gestaltete Bild des Zweiten Weltkrieges erfassen und die Haltung der Schriftsteller zum Zweiten Weltkrieg und Nationalsozialismus verstehen.
Literaturverzeichnis
Andersch A. Die Kirschen der Freiheit. Zürich, 1968.
Balduf, A. Realität vs. Fiktion. Günter Grass’ “Blechtrommel“ als autobiographischer und historischer Roman. Norderstedt, 2015.
Böll H. Ein Trompenstoß in schwüle Stille. In: Über Alfred Andersch. Zürich, 1974.
Böll H. Wo sind Deserteure? Tausende hingen an den Bäumen. Die Henker hauen auf die Pauke. Warum schweigen die Überlebenden? In: Aufwärts, Köln, v. 5.2.1953.
Böll H. Wo warst du, Adam? E-Book.
Böttiger, H. Die Gruppe 47: Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb.
Brenner H. G. Die Kirschen der Freiheit. In: Die Literatur. München, 1952.
Briegleb, K. Die Gruppe 47 in den Jahren 1947-1951. In: Braese, S. Bestandsaufnahme. Studien zur Gruppe 47. Berlin, 1999.
Bühlmann A. In der Faszination der Freiheit. Eine Untersuchung zur Struktur der Grundthematik im Werk von Alfred Andersch. Berlin, 1973.
Die Ehre des Deserteurs. In: Der Spiegel, 1952. Nr. 43.
Döring J., Römer F., Seubert R. Alfred Andersch desertiert. Fahnenflucht und Literatur (1944-1952). Berlin, 2015.
Drewitz I. Alfred Andersch oder Die Krise des Engagements: Die Erzähler In: Merkur, 1966. Nr. 220. S. 669-675.
Gansel, C., Nell, W. Es sind alles Geschichten aus meinem Leben: Hans Werner Richter als Erzähler und Zeitzeuge, Netzwerker und Autor. Berlin. 2011.
Grass, G. Die Blechtrommel.1960. E-Book.
Helbig, G. u.a. Deutsch als Fremdsprache, Tom 2. Stuttgart, 2004.
Helm, M. Spes contra spem: Ansätze zu einem Kirchenbild der Zukunft bei Heinrich Böll. Münster, 2005.
Hermand, J. Unbewältigte Vergangenheit. Auswirkungen des Kalten Krieges auf die westdeutsche Nachkriegsliteratur. Köln, 2019
Hochmuths A. Literatur und Dekadenz. Berlin, 1963.
Holthusen H. E. Reflexionen eines Deserteurs. In: Merkur. 1952. № 7 (59).
Kalinina, A.G. Günter Grass als Hauptgestalt und Autor im Roman „Die Blechtrommel“ // Германистика в современном научном пространстве. – Краснодар, 2017.
Kay G. Die Kirschen Etruriens in der Faszination von Sartres Appel zur Entscheidung. In: Zu Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 13-21.
Knapp, U. Der Roman der fünfziger Jahre: zur Entwicklung der Romanästhetik in Westdeutschland. Würzburg. 2002.
Leroy, B. Die Blechtrommel von Günter Grass: eine Interpretation. Paris, 1973.
Metzler J. B. Metzler Lexikon. Literatur- und Kulturtheorie. Weimar, 2004.
Mohler A. Die Kirschen der Freiheit. In: Das historisch-politische Buch. Göttingen, 1953.
Mudrak, A. Lektüreschlüssel. Günter Grass: Die Blechtrommel. Stuttgart. 2012.
Raddaz F. J. Sie werden weiterdichten, wenn alles in Scherben fällt. Ausgelösten Debatte über die westdeutsche Nachkriegsliteratur. In: Die Zeit v. 9.11.1979, Nr. 46.
Rduch, R. Was gehen uns deutsche Dispute an? Polnische Rezeption literarischer Debatten in Deutschland in den 90er Jahren. In: Papior, J. Polnisch-deutsche Wechselbeziehungen im zweiten Millennium. Bydgoszcz, 2001.
Reid, J.H. „Diesem Böll der Preis …“ – Heinrich Bölls problematisches Verhältnis zur Gruppe 47. In: Braese, S. Bestandsaufnahme. Studien zur Gruppe 47. Berlin, 1999.
Reid, J.H. „Mein eigentliches Gebiet…“ Heinrich Bölls Kriegsliteratur. In: Wagener, H. Von Böll bis Buchheim: deutsche Kriegsprosa nach 1945.
Reinhold U. Alfred Andersch. Politisches Engagement und literarische Wirksamkeit. Berlin, 1988.
Schütz E. Erschriebenes Leben. Autobiographie eines Autors // Zu Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 132-143.
Sebottendorf R. Bevor Hitler kam. München, 1933.
Wahrnach W. Die Kirschen der Freiheit. In: Wort und Wahrheit. Wien, 1983, 3.
Wehdeking V. Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 61
Schwartze-Köhler, H. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass: Bedeutung, Erzähltechnik und Zeitgeschichte. Berlin. 2009.
Wiegmann, H. Die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. 2005.
Wittman L. Z. Alfred Andersch. Stuttgart, 1971.
Воротникова, А.Э. Система символов-образов в романе Г. Грасса «Жестяной барабан» // Балтийский филолгический курьер. - №4. – 2004. – С. 267-374.
Гильманова, А.А., Никитина, С.Е., Даминова, Э.Р. Использование художественных текстов для обучения чтению на иностранном языке // Международный научно-исследовательский журнал. – №4-3(46). – 2016. – С. 24-27.
Зачевский Е. А. «Группа 47». Страницы истории литературы ФРГ. 1950-1953. Т. 2. СПб., 2004.
Зебальд В.Г. Воздушная война и литература. М. 2015.
Зебальд В.Г. Писатель Альфред Андерш // Естественная история разрушения. М., 2015. С. 94-122.
Калафато, Р. Художественная литература в обучении английскому языку в России // Вопросы образования. Языкознание и литературоведение. – 2018. – С. 91-111.
Кауфман Л.С., Платицына Н.И. Антифашистская публицистика в Германии: жанровое своеобразие, проблематика, авторы // Филологическая регионалистика. 2015. №3-4 (15-16).
Кузнецова, А.Ю. Лингвострановедческая работа над художественным текстом в аудитории филологов-иностранцев продвинутого этапа обучения // Вестник Российского университета дружбы народов. Серия: Вопросы образования: Языки и специальность. - №2. – 2017. С. 141-145.
Млечина И. В. Соло на барабане. М., 2000.
Млечина И.В. Человек перед выбором. Творчество Альфреда Андерша. М., 1998.
Мотылева, Т. Л. Генрих Белль. Проза ранних лет // Белль, Г. Избранное: Пер. с нем. / Сост. Н. Н. Бунина; Послесл. Т. Л. Мотылевой. Ил. А. В. Озеревской, А. Т. Яковлева. – М.: Правда, 1987.
Web-Ressourcen
Online-Duden-Wörterbuch. Zugänglich unter: https://www.duden.de/woerterbuch
Online-deutsch-russisches Wörterbuch Multitran. Zugänglich unter: https://www.multitran.com/
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Die Niveaustufen des GER. Zugänglich unter: https://www.europaeischer-referenzrahmen.de/
A. Andersch „Die Kirschen der Freiheit“
1. Die Massen in den Straßen um das Münchner Gewerkschaftshaus, an einem Tag im März 1933 – immer wieder wehrt sich etwas in mir gegen das Wort ›Massen‹, denn ich vermute, dass es sie gar nicht gibt. ›Massen‹, das ist nur ein Wort aus dem konservativen Jargon, auch wenn die Merkmale noch so fleißig zusammengetragen werden. Indem ich sage: »die Massen«, sehe ich mich schon allein in ihnen, mein Geist überfliegt sie, meine Lippen krümmen sich zu einem Lächeln verächtlichen Erkennens. Aber wenn es sie gibt, so gehöre ich zu ihnen: einige Jahre später stand ich am 9. November an der Briennerstraße zu München, als Adolf Hitler, in einer Wagenkolonne, vom Hause seines Blutordens kommend, in Richtung des Odeonsplatzes fuhr. Die Mauer aus Menschen stand entlang seinem Wege, die Rufe pflanzten sich fort, und als ich sein weißliches, schwammiges Gesicht sah, mit dem schwarzen Haarstriemen in der Stirne, mit dem feigen, lächelnden Betrüger-Ausdruck, das Gesicht einer bleichen, abgewetzten Kanalratte, da öffnete auch ich meinen Mund und schrie: »Heil!« Und als die Menge sich zerstreute und ich wieder ins Freie trat, in freien Raum um mich, da dachte ich damals, wie ich es heute denke: Du hast einer Kanalratte zugejubelt. Aber ich konnte darauf den Lenchbachplatz entlanggehen und mich in die Auslagen der Buchhandlungen und Antiquitätengeschäfte vertiefen, in mein eigentliches Leben eintreten und alleine sein.
2. Als an jenem Märztag des Jahres 1933 das Gewerkschaftshaus von der SA besetzt wurde, standen die Arbeiter in den Straßen um das Gebäude. Ich weiß nicht, wer sie aufgerufen hatte, zu kommen: die Betriebsräte vielleicht, oder das Gerücht, das an den Stempel-Stellen von Mund zu Mund ging. Sie standen vollständig schweigend bis zum Rande des Trottoirs, während auf der Straße, die sie frei gelassen hatten, manchmal eine SA-Kolonne vorbeimarschierte. Es kam wirklich kein Laut aus den Reihen der Menschen, die auf irgend etwas zu warten schienen. Als die Stunden vergingen, wurden die Bewegungen des Feindes immer geringer, ein grauer Nachmittag zog herauf, in dessen Märzlicht wir auf die leere Fahrbahn blickten. Dann näherte sich vom Gewerkschaftshaus her ein Motorradfahrer der SA. Er trug ein braunes Hemd, schwarze Breeches und einen schwarzen Sturzhelm. Aus irgendeinem Grunde verlor er plötzlich die Herrschaft über das Motorrad, er rutschte und schmetterte mit der Maschine zu Boden.
Dies wäre der Augenblick des Aufstandes gewesen, der Deutschland vielleicht ein anderes Gesicht gegeben hätte. Ich stand, die Arme an den Körper gepresst, und fühlte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten. Jetzt eine kleine Bewegung nur, ein einziger Schrei, und alles käme in Gang: der prasselnde Regen von hundert Fäusten auf den Mann, der Sturmlauf zum besetzten Haus, das Knattern von Gewehrsalven, zusammenbrechende Körper, aber das Klirren von Fensterscheiben, die Eroberung, der Sieg, die Tat. Sicherlich, es wäre nur ein kleiner Sieg gewesen, eine rasch verwehende Tat, morgen ausgelöscht im Orkan der Niederlage – aber er hätte genügt, hätte den Staatsstreich in ein für alle sichtbares Blutbad verwandelt und den Schein der ›Ordnung‹ zerstört.
Aber ich stieß den Schrei nicht aus. Niemand. Der Fahrer stand auf, klopfte sich den Staub ab und richtete die Maschine wieder auf. Er untersuchte sie; sie funktionierte. Er setzte sich auf den Sattel, trat den Anlasser, der Motor sprang an, langsam fuhr er die Straße hinab. Sein Gesicht verriet nicht, ob er etwas von der Bedrohung ahnte, die ihn für Augenblicke umgeben hatte. Und dies war das Zeichen; wir gingen auseinander. Jeder für sich war wieder allein. Es gab keine Massen.
Worterklärungen:
verächtlich – Verachtung ausdrückend, mit Verachtung (презрительный, пренебрежительный)
Blutorden, der – das nationalsozialistische Ehrenzeichen des 9. November 1923
Odeonsplatz, der – ein Platz in München
schwammig – in diesem Fall über das Gesicht: weich, nicht glatt, mit vielen Poren
Haarstrieme, die - Haarlocke
abgewetzt – (потертый, облезлый, заношенный)
Heil! – mit diesem Wort wurden Hitler und andere Offiziere begrüßt
zujubeln - begrüßen
Lenchbachplatz, der - ein Platz in München
das Gewerkschaftshaus – Gebäude, in dem die Verwaltung der Gewerkschaften untergebracht ist
SA = Sturmabteilung, die – uniformierte und bewaffnete Kampftruppe als Gliederung der NSDAP
der Betriebsrat – von den ArbeitnehmerInnen eines Betriebes gewählte Vertretung zum Wahrung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Interessen
Trottoir, das – der Fußweg
die Gewehrsalve – Salve von Gewehrschüssen (автоматная очередь)
der Staatsstreich – staatlicher Umsturz
Aufgaben zu den Auszügen:
Beachten Sie das Jahr, das in den Auszügen erwähnt wird. Was wissen Sie über die Position der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland zu dieser Zeit? Wie meinen Sie, waren die Nationalsozialisten damals noch am Anfang ihres Weges zur Bildung des Großen Reiches?
Vor dem Lesen schauen Sie die gegebenen Erklärungen einiger Wörter durch, die Ihnen behilflich sein können.
Lesen Sie den Text.
Wie meinen Sie, ist der Roman autobiographisch?
Versuchen Sie den Hauptgedanken des Auszuges zu verstehen.
Aufgaben zum ersten Auszug:
Schreiben Sie die Wörter heraus, mit denen der Autor das Äußere von Adolf Hitler beschreibt.
Mit welchem Wort bezeichnet der Autor den Führer?
Wie meinen Sie, wurde das Bild von Hitler hier negativ oder positiv dargestellt?
Bereiten Sie einen kurzen Bericht über Hitler vor (5-7 Sätze).
Berichten Sie Ihren Mitschülern über das Bild des Hitlers im Roman „Die Kirschen der Freiheit“ von A. Andersch.
Aufgaben zum zweiten Auszug:
Finden Sie im Text die Sätze, durch die die Haltung des Autors zum Nationalsozialismus klar wird.
Was fühlte der Erzähler, als der Motorradfahrer vom Motorrad fiel?
Erzählen Sie Ihren Mitschülern über die Haltung des Autors zu Nationalsozialisten. Heinrich Böll „Wo warst du, Adam?“
1. Dann marschierten sie zu einhundertundelf mal drei Mann in einen anderen Stadtteil, südlich, an Cafés von schmutziger Eleganz vorbei, vorbei an Kinos und Kirchen, durch Armenviertel, wo Hunde und Hühner faul vor den Türen lagen, schmutzige, hübsche Frauen mit weißen Brüsten in den Fenstern, wo aus dreckigen Kneipen der eintönige, seltsam erregende Gesang trinkender Männer kam. Straßenbahnen kreischten mit abenteuerlicher Schnelligkeit vorbei und dann kamen sie in ein Viertel, wo es still war. Villen lagen in grünen Gärten, Militärautos standen in steinernen Portalen, und sie marschierten in eines dieser steinernen Portale hinein, kamen in einen sehr gepflegten Park und stellten sich wieder im Karree auf, in einem kleineren Karree, einhundertundelf mal drei Mann.
Das Gepäck wurde nach hinten herausgelegt, ausgerichtet, die Gewahre zusammengesetzt, und als sie wieder stillstanden, müde und hungrig, durstig, wütend und überdrüssig dieses verfluchten Krieges, als sie wieder stillstanden, ging ein schmales, rassiges Gesicht an ihnen vorbei: das war der Oberst, blass, mit harten Augen, zusammengekniffenen Lippen und einer langen Nase. Es erschien ihnen allen selbstverständlich, dass der Kragen unter diesem Gesicht mit dem Kreuz geschmückt war. Aber auch dieses Gesicht gefiel ihnen nicht. Der Oberst nahm die Ecken gerade, ging langsam und fest, ließ kein Augenpaar aus, und als er zuletzt in die offene Flanke schwenkte, mit einem kleinen Schwanz von Offizieren, da wussten sie alle, dass er etwas sagen würde, und sie dachten alle, dass sie gern etwas trinken möchten, trinken, auch essen oder schlafen oder eine Zigarette rauchen. »Kameraden«, sagte die Stimme hell und klar, »Kameraden, ich begrüße euch. Es gibt nicht viel zu sagen, nur eins: wir müssen sie jagen, diese Schlappohren, jagen in ihre Steppe zurück. Versteht ihr?«
2. Die Granatwerfer schossen wieder ins Dorf, weiter weg jetzt, und plötzlich schoß wieder ein Maschinengewehr ganz nahe vor ihnen. »Gott sei Dank«, sagte Brecht, »ich dachte schon, sie wären auch futsch.«
Er trank die Flasche leer, ließ sie in den Hohlweg hineinkullern. »Wir müssen links an dieser Mauer vorbei.«
Der Schober brannte jetzt lichterloh, aber die unterste Schicht glimmte nur noch. Funken sprühten.
„Sie sehen ganz vernünftig aus“, sagte der Leutnant. Feinhals schwieg. „Ich meine“, sagte der Leutnant und fing an, die zweite Flasche aufzumachen, „ich meine, vernünftig genug, um zu wissen, dass dies ein Scheißkrieg ist“. Feinhals schwieg. „Wenn ich sage Scheißkrieg“, sagte der Leutnant, „so meine ich, dass ein Krieg, den man gewinnt, kein Scheißkrieg ist, und dies hier – meine ich – ist ein sehr, sehr schlechter Krieg.“ „Ja“, sagte Feinhals. „Es ist ein sehr, sehr schlechter Krieg.“ Das heftige Schießen des Maschinengewehrs so nahe vor ihnen machte ihn nervös….
… Der rote Möbelwagen war schon wieder fast voll. Feinhals kletterte langsam die Rampe hinauf, setzte sich vorn hin, lehnte sich mit dem Rücken an und versuchte zu schlafen. Das wilde Knallen kam ihm irgendwie lächerlich vor – er hörte jetzt, dass es deutsche Panzer waren, die die Straße freizuhalten versuchten. Sie knallten viel zuviel, überhaupt wurde in diesem Krieg mehr geknallt, als notwendig war, aber wahrscheinlich gehörte es zu diesem Krieg. Es waren jetzt alle eingestiegen bis auf einen Major, der Orden verteilte, und die paar Mann, an die er die Orden verteilte. Ein Feldwebel, ein Unteroffizier und drei Landser standen vor dem grauhaarigen kleinen Major, der keine Kopfbedeckung trug und ihnen hastig die Kreuze und die Urkunden überreichte.
Worterklärungen
Armenviertel, das - Stadtviertel, in dem vor allem Arme wohnen
Villa, die (Villen, pl) – großes, in einem Garten oder Park liegendes Einfamilienhaus
steinern – aus Stein bestehend
Portal, das – ein großer Eingang an einem Gebäude
Karree, das – das Viereck
stillstehen – unbewegt stehen
verflucht – verdammt
rassig – (эффектный, породистый)
Oberst, der – höchster Dienstgrad der Stabsoffiziere
zusammenkneifen – zusammenpressen
Flanke, die - rechte oder linke Seite einer marschierenden oder stillstehenden Truppe
Schober, der – überdachte Konstruktion zum Aufbewahren von Heu und Stroh
Rampe, die – eine waagerechte Fläche (bei den Lastkraftwagen wird zum Be- oder Entladen z.B. von Fahrzeugen verwendet) (наклонный въезд, погрузочно-разгрузочная платформа)
knallen – hier: schießen
Feldwebel, der – höchster Unteroffiziersdienstgrad
Landser, der – einfacher Soldat
Aufgaben zu den Auszügen:
Vor dem Lesen schauen Sie die gegebenen Erklärungen einiger Wörter durch.
Lesen Sie den Text.
Versuchen Sie den Hauptgedanken des Auszuges zu verstehen.
Aufgaben zum ersten Auszug:
Wie meinen Sie, wurde die Darstellung des Zweiten Weltkrieges im Roman durch die eigene Kriegserfahrung von H. Böll geprägt?
Schreiben Sie die Wörter und Wortverbindungen heraus, mit denen die Soldaten und die Offiziere beschrieben werden. Ergänzen Sie die Tabelle.
Soldaten Offiziere das Äußere Stimmung
Finden Sie Antonyme unter den ausgeschriebenen Wörtern und Wortverbindungen aus. Kann man dadurch zwei Polen des Krieges gegenüberstellen?
Bereiten Sie aufgrund des Auszugs einen kurzen Bericht über die Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges.
Aufgaben zum zweiten Auszug:
Schreiben Sie die Wörter heraus, mit denen die Haupthelden den Krieg charakterisieren.
Beachten Sie die häufige Wiederholung des Wortes knallen. Wie meinen Sie, wozu wird das Wort immer wieder wiederholt?
Bereiten Sie einen kurzen Bericht darüber, wie der Krieg von den Soldaten charakterisiert wurde.
Berichten Sie Ihren Mitschülern über das Bild des Zweiten Weltkrieges in diesem Werk.
Günter Grass „Die Blechtrommel“: „Die Tribüne“
Als wollte man ihm diesen Nachruf auf die Opfer der Bewegung bestätigen, mischte sich gleich darauf massives Gebumse auf kalbsfellbespannten Trommeln in die Trompeterei. Jene Gasse, die mitten durch die Menge zur Tribüne führte, ließ von weit her heranrückende Umformen ahnen, und Oskar stieß hervor: »Jetzt mein Volk, pass auf, mein Volk!«
Die Trommel lag mir schon maßgerecht. Himmlisch locker ließ ich die Knüppel in meinen Händen spielen und legte mit Zärtlichkeit in den Handgelenken einen kunstreichen, heiteren Walzertakt auf mein Blech, den ich immer eindringlicher, Wien und die Donau beschwörend, laut werden ließ, bis oben die erste und zweite Landsknechttrommel an meinem Walzer Gefallen fand, auch Flachtrommeln der älteren Burschen mehr oder weniger geschickt mein Vorspiel aufnahmen. Dazwischen gab es zwar Unerbittliche, die kein Gehör hatten, die weiterhin Bumbum machten, und Bumbumbum, während ich doch den Dreivierteltakt meinte, der so beliebt ist beim Volk. Schon wollte Oskar verzweifeln, da ging den Fanfaren ein Licht auf, und die Querpfeifen, oh Donau, pfiffen so blau. Nur der Fanfarenzugführer und auch der Spielmannszugführer, die glaubten nicht an den Walzerkönig und schrien ihre lästigen Kommandos, aber ich hatte die abgesetzt, das war jetzt meine Musik. Und das Volk dankte es mir. Lacher wurden laut vor der Tribüne, da sangen schon welche mit, oh Donau, und über den ganzen Platz, so blau, bis zur Hindenburgallee, so blau und zum Steffenspark, so blau, hüpfte mein Rhythmus, verstärkt durch das über mir vollaufgedrehte Mikrophon. Und als ich durch mein Astloch hindurch ins Freie spähte, doch dabei fleißig weitertrommelte, bemerkte ich, dass das Volk an meinem Walzer Spaß fand, aufgeregt hüpfte, es in den Beinen hatte: schon neun Pärchen und noch ein Pärchen tanzten, wurden vom Walzerkönig gekuppelt. Nur dem Löbsack, der mit Kreisleitern und Sturmbannführern, mit Forster, Greiser und Rauschning, mit einem langen braunen Führungsstabschwanz mitten in der Menge kochte, vor dem sich die Gasse zur Tribüne schließen wollte, lag erstaunlicherweise der Walzertakt nicht. Der war gewohnt, mit gradliniger Marschmusik zur Tribüne geschleust zu werden.
Dem nahmen nun diese leichtlebigen Klänge den Glauben ans Volk. Durchs Astloch sah ich seine Leiden. Es zog durch das Loch. Wenn ich mir auch fast das Auge entzündete, tat er mir dennoch leid, und ich wechselte in einen Charleston, »Jimmy the Tiger«, über, brachte jenen Rhythmus, den der Clown Bebra im Zirkus auf leeren Selterwasserflaschen getrommelt hatte; doch die Jungs vor der Tribüne kapierten den Charleston nicht. Das war eben eine andere Generation. Die hatten natürlich keine Ahnung von Charleston und »Jimmy the Tiger«. Die schlugen — oh guter Freund Bebra — nicht Jimmy und Tiger, die hämmerten Kraut und Rüben, die bliesen mit Fanfaren Sodom und Gomorrha. Da dachten die Querpfeifen sich, gehupft wie gesprungen. Da schimpfte der Fanfarenzugführer auf Krethi und Plethi. Aber dennoch trommelten, pfiffen, trompeteten die Jungs vom Fanfarenzug und Spielmannszug auf Teufel komm raus, dass es Jimmy eine Wonne war, mitten im heißesten Tigeraugust, dass es die Volksgenossen, die da zu Tausenden und Abertausenden vor der Tribüne drängelten, endlich begriffen: es ist Jimmy the Tiger, der das Volk zum Charleston aufruft! Und wer auf der Maiwiese noch nicht tanzte, der griff sich, bevor es zu spät war, die letzten noch zu habenden Damen. Nur Löbsack musste mit seinem Buckel tanzen, weil in seiner Nähe alles, was einen Rock trug, schon besetzt war, und jene Damen von der Frauenschaft, die ihm hätten helfen können, rutschten, weit weg vom einsamen Löbsack, auf den harten Holzbänken der Tribüne. Er aber — und das riet ihm sein Buckel — tanzte dennoch, wollte gute Miene zur bösen Jimmymusik machen und retten, was noch zu retten war. Es war aber nichts mehr zu retten.
Worterklärungen
Gebumse, das – ein dauerndes Trommeln
Gasse, die – der Durchgang
himmlisch – zum Himmel gehörend
Knüppel, der - ein kurzer, dicker Stock (als zusätzliches Material zum Trommel)
Blech, das – hier: die Fläche der Trommel
Landsknecht, der – ein angeworbener Soldat
Gefallen finden – gefallen
geschickt – klug
unerbittlich – hier: (непокорный)
Querpfeife, die – (поперечная флейта)
Hindenburgallee, die – eine Straße (Allee) in damaligem Danzig
Steffenspark, der – ein Park in damaligem Danzig
hüpfen – springen
spähen – das Geschehnis aus dem Versteck betrachten
Sturmbannführer – militärischer Dienstgrad
schleusen – begleiten
leichtlebig – leichtsinnig
Selterwasser, das – eine Sorte des Mineralwassers
Aufgaben zum Auszug:
Vor dem Lesen schauen Sie die gegebenen Erklärungen einiger Wörter durch.
Lesen Sie den Text.
Bestimmen Sie, ob die Aussage richtig oder falsch ist.
Oskar trommelte versteckt.
Oskar trommelte den Takt der Musiker nach.
Das Volk war mit der Musik zufrieden.
Die Nazis fühlten sich in dieser Situation verloren.
Oskar benimmt sich als eine zynische Person und setzt seine Musik fort, obwohl er die Leiden und die Verwirrung des Obersten sieht.
Unterstreichen Sie die Wörter, mit denen man die Tat von Oskar bezeichnen kann: Ironie, Begeisterung, Protest, Scherz, Verspottung, Hass, Liebe, Mitleid. Beweisen Sie Ihre Wahl durch Wörter und Wortverbindungen aus dem Text.
Finden Sie im Text die metaphorische Bezeichnung der Offiziere.
Bestimmen Sie den Hauptgedanken des Auszuges. Was wollte der Autor durch diese Szene zeigen?
Bereiten Sie einen kurzen Bericht über das Bild des Nationalismus aufgrund des Auszuges vor. Wie sah der Hauptheld die Offiziere?
Berichten Sie Ihren Mitschülern über das Bild des Nationalismus in diesem Werk.
75
1. Andersch A. Die Kirschen der Freiheit. Zürich, 1968.
2. Balduf, A. Realität vs. Fiktion. Günter Grass’ “Blechtrommel“ als autobiographischer und historischer Roman. Norderstedt, 2015.
3. Böll H. Ein Trompenstoß in schwüle Stille. In: Über Alfred Andersch. Zürich, 1974.
4. Böll H. Wo sind Deserteure? Tausende hingen an den Bäumen. Die Henker hauen auf die Pauke. Warum schweigen die Überlebenden? In: Aufwärts, Köln, v. 5.2.1953.
5. Böll H. Wo warst du, Adam? E-Book.
6. Böttiger, H. Die Gruppe 47: Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb.
7. Brenner H. G. Die Kirschen der Freiheit. In: Die Literatur. München, 1952.
8. Briegleb, K. Die Gruppe 47 in den Jahren 1947-1951. In: Braese, S. Bestandsaufnahme. Studien zur Gruppe 47. Berlin, 1999.
9. Bühlmann A. In der Faszination der Freiheit. Eine Untersuchung zur Struktur der Grundthematik im Werk von Alfred Andersch. Berlin, 1973.
10. Die Ehre des Deserteurs. In: Der Spiegel, 1952. Nr. 43.
11. Döring J., Römer F., Seubert R. Alfred Andersch desertiert. Fahnenflucht und Literatur (1944-1952). Berlin, 2015.
12. Drewitz I. Alfred Andersch oder Die Krise des Engagements: Die Erzähler In: Merkur, 1966. Nr. 220. S. 669-675.
13. Gansel, C., Nell, W. Es sind alles Geschichten aus meinem Leben: Hans Werner Richter als Erzähler und Zeitzeuge, Netzwerker und Autor. Berlin. 2011.
14. Grass, G. Die Blechtrommel.1960. E-Book.
15. Helbig, G. u.a. Deutsch als Fremdsprache, Tom 2. Stuttgart, 2004.
16. Helm, M. Spes contra spem: Ansätze zu einem Kirchenbild der Zukunft bei Heinrich Böll. Münster, 2005.
17. Hermand, J. Unbewältigte Vergangenheit. Auswirkungen des Kalten Krieges auf die westdeutsche Nachkriegsliteratur. Köln, 2019
18. Hochmuths A. Literatur und Dekadenz. Berlin, 1963.
19. Holthusen H. E. Reflexionen eines Deserteurs. In: Merkur. 1952. № 7 (59).
20. Kalinina, A.G. Günter Grass als Hauptgestalt und Autor im Roman „Die Blechtrommel“ // Германистика в современном научном пространстве. – Краснодар, 2017.
21. Kay G. Die Kirschen Etruriens in der Faszination von Sartres Appel zur Entscheidung. In: Zu Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 13-21.
22. Knapp, U. Der Roman der fünfziger Jahre: zur Entwicklung der Romanästhetik in Westdeutschland. Würzburg. 2002.
23. Leroy, B. Die Blechtrommel von Günter Grass: eine Interpretation. Paris, 1973.
24. Metzler J. B. Metzler Lexikon. Literatur- und Kulturtheorie. Weimar, 2004.
25. Mohler A. Die Kirschen der Freiheit. In: Das historisch-politische Buch. Göttingen, 1953.
26. Mudrak, A. Lektüreschlüssel. Günter Grass: Die Blechtrommel. Stuttgart. 2012.
27. Raddaz F. J. Sie werden weiterdichten, wenn alles in Scherben fällt. Ausgelösten Debatte über die westdeutsche Nachkriegsliteratur. In: Die Zeit v. 9.11.1979, Nr. 46.
28. Rduch, R. Was gehen uns deutsche Dispute an? Polnische Rezeption literarischer Debatten in Deutschland in den 90er Jahren. In: Papior, J. Polnisch-deutsche Wechselbeziehungen im zweiten Millennium. Bydgoszcz, 2001.
29. Reid, J.H. „Diesem Böll der Preis …“ – Heinrich Bölls problematisches Verhältnis zur Gruppe 47. In: Braese, S. Bestandsaufnahme. Studien zur Gruppe 47. Berlin, 1999.
30. Reid, J.H. „Mein eigentliches Gebiet…“ Heinrich Bölls Kriegsliteratur. In: Wagener, H. Von Böll bis Buchheim: deutsche Kriegsprosa nach 1945.
31. Reinhold U. Alfred Andersch. Politisches Engagement und literarische Wirksamkeit. Berlin, 1988.
32. Schütz E. Erschriebenes Leben. Autobiographie eines Autors // Zu Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 132-143.
33. Sebottendorf R. Bevor Hitler kam. München, 1933.
34. Wahrnach W. Die Kirschen der Freiheit. In: Wort und Wahrheit. Wien, 1983, 3.
35. Wehdeking V. Alfred Andersch. Stuttgart, 1983. S. 61
36. Schwartze-Köhler, H. „Die Blechtrommel“ von Günter Grass: Bedeutung, Erzähltechnik und Zeitgeschichte. Berlin. 2009.
37. Wiegmann, H. Die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. 2005.
38. Wittman L. Z. Alfred Andersch. Stuttgart, 1971.
39. Воротникова, А.Э. Система символов-образов в романе Г. Грасса «Жестяной барабан» // Балтийский филолгический курьер. - №4. – 2004. – С. 267-374.
40. Гильманова, А.А., Никитина, С.Е., Даминова, Э.Р. Использование художественных текстов для обучения чтению на иностранном языке // Международный научно-исследовательский журнал. – №4-3(46). – 2016. – С. 24-27.
41. Зачевский Е. А. «Группа 47». Страницы истории литературы ФРГ. 1950-1953. Т. 2. СПб., 2004.
42. Зебальд В.Г. Воздушная война и литература. М. 2015.
43. Зебальд В.Г. Писатель Альфред Андерш // Естественная история разрушения. М., 2015. С. 94-122.
44. Калафато, Р. Художественная литература в обучении английскому языку в России // Вопросы образования. Языкознание и литературоведение. – 2018. – С. 91-111.
45. Кауфман Л.С., Платицына Н.И. Антифашистская публицистика в Германии: жанровое своеобразие, проблематика, авторы // Филологическая регионалистика. 2015. №3-4 (15-16).
46. Кузнецова, А.Ю. Лингвострановедческая работа над художественным текстом в аудитории филологов-иностранцев продвинутого этапа обучения // Вестник Российского университета дружбы народов. Серия: Вопросы образования: Языки и специальность. - №2. – 2017. С. 141-145.
47. Млечина И. В. Соло на барабане. М., 2000.
48. Млечина И.В. Человек перед выбором. Творчество Альфреда Андерша. М., 1998.
49. Мотылева, Т. Л. Генрих Белль. Проза ранних лет // Белль, Г. Избранное: Пер. с нем. / Сост. Н. Н. Бунина; Послесл. Т. Л. Мотылевой. Ил. А. В. Озеревской, А. Т. Яковлева. – М.: Правда, 1987.
Web-Ressourcen
50. Online-Duden-Wörterbuch. Zugänglich unter: https://www.duden.de/woerterbuch
51. Online-deutsch-russisches Wörterbuch Multitran. Zugänglich unter: https://www.multitran.com/
52. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Die Niveaustufen des GER. Zugänglich unter: https://www.europaeischer-referenzrahmen.de/
Вопрос-ответ:
Какую цель преследует статья?
Целью статьи является рассмотрение использования текстов художественной литературы для формирования культурно-страноведческой компетенции на примере работ группы 47.
Какую роль играет Группа 47 в данном контексте?
Группа 47 - это немецкое литературное общество, созданное в послевоенный период. Ее члены, включая авторов таких произведений, как "Die Kirschen der Freiheit" Альфреда Андерша, "Wo warst du Adam" Хайнриха Болля и "Die Blechtrommel" Гюнтера Грасса, использовали свои творческие работы для развития национального самосознания и культурно-страноведческой компетенции в Германии.
Какие произведения использовались для анализа в статье?
Для анализа в статье использовались произведения членов Группы 47, такие как "Die Kirschen der Freiheit" Альфреда Андерша, "Wo warst du Adam" Хайнриха Болля и "Die Blechtrommel" Гюнтера Грасса.
Какие идеи учеными анализируются в статье?
В статье анализируются идеи использования художественных текстов для формирования культурно-страноведческой компетенции, а также идеи, которые легли в основу работ Группы 47.
Какое значение имеет формирование культурно-страноведческой компетенции?
Формирование культурно-страноведческой компетенции позволяет развивать понимание и уважение к культуре и истории других стран, а также способствует повышению межкультурной коммуникации и развитию толерантности.
Что такое "Gruppe 47"?
Gruppe 47 – это литературное общество, основанное в 1947 году в Германии. В него входили многие известные немецкие писатели и поэты. Группа 47 была важным форумом для обсуждения и продвижения литературы после Второй мировой войны. Они проводили ежегодные встречи, на которых авторы представляли свои работы и обсуждали их.
Какие произведения входили в литературную группу "Gruppe 47"?
В литературную группу "Gruppe 47" входило множество произведений разных авторов. Некоторые из наиболее известных произведений входящих в группу авторов включают "Die Kirschen der Freiheit" от Альфреда Андерша, "Wo warst du Adam" от Генриха Бёлля и "Die Blechtrommel" от Гюнтера Грасса.
Какие цели преследует использование художественных текстов для изучения культуры и страноведения?
Использование художественных текстов для изучения культуры и страноведения имеет несколько целей. Во-первых, такие тексты позволяют лучше понять и прочувствовать культуру и историю страны. Они позволяют узнать о традициях, обычаях и ценностях народа. Во-вторых, художественные тексты могут помочь развить лингвистические навыки, так как они содержат богатый язык и разнообразную грамматику. Наконец, такие тексты могут вдохновить на творческое мышление и расширить кругозор учащихся.
Какие классические произведения использовались в работах Gruppe 47?
Gruppe 47 использовала множество классических произведений в своих работах. Одним из примеров является "Die Blechtrommel" Гюнтера Грасса, победитель престижной немецкой литературной премии – Гейнрих-Манн-премии. Другие известные произведения, которые использовались в Gruppe 47, включают "Die Kirschen der Freiheit" Альфреда Андерша и "Wo warst du Adam" Генриха Бёлля.
Что изучается в статье о Vermittlung der Landeskunde durch Texte der sch ngeistigen Literatur?
В статье изучается использование текстов художественной литературы для формирования культурно-страноведческой компетенции. На примере произведений из группы 47 (Gruppe 47) анализируется их роль в передаче знаний о стране.